Vorarlberg auf «Mission Pride»

Der Vorarlberger Verein GoWest für LGBTIQ*-Menschen sucht persönliche Geschichten – Bekenntnisse zum Anderssein. Denn im Verein stosse man auf sehr unterschiedliche persönliche Erfahrungen. Für die einen sei ein Outing ein beiläufiges Ereignis, für andere sei es auch heutzutage immer noch unmöglich, sich überhaupt zu bekennen, stellt Tom Pfanner von GoWest fest. Er hat deshalb das Projekt «Mission Pride» initiiert. 

Dass es sehr unterschiedliche persönliche Situationen gibt, zeigt auch eine aktuelle Studie der Europäischen Agentur für Grundrechte: 45% der LGBTIQ*-Menschen in Österreich gehen nicht offen mit ihrer Sexualität um und nutzen Strategien, diese zu verheimlichen. 

Mit «Mission Pride» ruft GoWest Vorarlberger*innen dazu auf, ihre persönlichen Geschichten zu teilen. Gerade in Zeiten, in denen grosse Treffen wie der CSD Bregenz abgesagt werden mussten, dürfe der Diskurs nicht abbrechen. 

Ob Familienouting, eine Regenbogenfahne am eigenen Balkon oder sozialpolitische Arbeit – immer geht es um Bekenntnisse mit unterschiedlichen Wirkungen. Heute werben sogar Firmen mit Regenbogenfarben. «So sehr wir Symbole des Bekennens und der Sichtbarkeit begrüssen, so sehr möchten wir auch das Augenmerk darauf legen, welche Werte und Geschichten dahinter stecken», erklärt Martina Kremmel, Vorständin des Vereins GoWest. Sie erwartet auch ein aktiveres Handeln der Vorarlberger Landesregierung.

Auf der Website von «Mission Pride» finden sich bereits erste Geschichten. Mehr sind gesucht, damit der Pride-Monat Juni auch in diesem Jahr zu Diskussionen anregt.