Kino: And Then We Danced

So langsam kommt der Kulturbetrieb wieder in Gang – und das St.Galler Kinok zeigt den Tanzfilm «And Then We Danced». Plötzlich taucht da ein Mann auf, der bei Merab alles auf den Kopf stellt.

Merab, ein fröhlich-verträumter Tänzer im georgischen Nationalballett, trainiert seit seiner Kindheit mit seiner Tanzpartnerin Mary. Die beiden sind ein perfekt eingestimmtes Duo. Als eines Tages Irakli, ein Tänzer aus der Provinz, zum Ensemble stösst, hat Merat plötzlich nicht nur einen Rivalen neben sich, sondern auch einen mysteriösen jungen Mann, der in ihm ein bisher nie gekanntes Begehren weckt.

Regisseur und Drehbuchautor Levan Akin, 1979 in Stockholm als Sohn georgischer Eltern geboren, sah 2013 in einer TV-Reportage, wie in Georgiens Hauptstadt Tbilisi ein von der orthodoxen Kirche aufgehetzter Mob eine Gay Pride Parade angriff. Dieser Vorfall war die Initialzündung für «And Then We Danced». Levan Akin reiste wiederholt für Recherchen in die Heimat seiner Vorfahren, lernte dort eine von archaischen Werten geprägte homophobe Gesellschaft kennen, in der eine junge Generation um Freiheiten kämpft. Er entdeckte auch den Hauptdarsteller Levan Gelbakhiani, der in vielen Interviews klarstellt, dass er selbst nicht schwul sei, dass er aber die Community in Genorgien unterstützt.

Wie stark der Einfluss rückständiger Kreise in Georgien ist, zeigte sich bei der nationalen Erstaufführung im vergangenen November. Der Film konnte nur unter Polizeischutz gezeigt werden. Premiere hatte er am Festival von Cannes und er bekam bereits mehrere Preise. Neben einer bewegenden LGBTIQ*-Liebesgeschichte erleben wir mitreissenden Tanzszenen.

Kinok, Lokremise, St. Gallen
Do., 25.6. 18 h
Sa., 27.6. 21 h
Di., 30.6. 18.10 h
Weitere Vorstellungen im Juli