Nunca vas a estar solo – Vom Schwulsein im konservativen Chile oder eine Vater-Sohn-Geschichte

Juan, Manager in einer Schaufensterpuppenfabrik, lebt allein mit seinem 18-jährigen schwulen Sohn Pablo in bescheidenen Verhältnissen in einem Stadtviertel von Santiago. Er hofft, bald Teilhaber der Firma zu werden. Pablo studiert Tanz, bis er bei einem homophob motivierten Überfall durch eine Gruppe Jugendlicher schwer verletzt und ins Krankenhaus eingeliefert wird. Da wird Juan bewusst, wie wenig er vom Leben seines Sohnes im Stadtviertel weiss, in dem sie leben. Hohe Spitalrechnungen, fehlende Tatzeugen und feindliche Gesinnungen seinem Sohn gegenüber zwingen Juan dazu, aus seinem zurückgezogenen Leben hervorzutreten und in einer diskriminierenden Gesellschaft Position für seinen Sohn zu beziehen. Er erkennt die konservativen Einstellungen, die damit verbundenen Männlichkeitsnormen, den sozialen Druck, dem Homosexuelle ausgesetzt sind, und steht dadurch immer wieder vor grossen Hürden, bis er schliesslich seinen eigenen Gesetzen folgt, um seinen Sohn zu retten.

Feinfühlig erzählt Alex Anwadters Debütfilm vom Aufeinandertreffen von althergebrachten sozialen Normen und queeren Lebensstilen. Der Film beruht auf der wahren Geschichte des jungen homosexuellen Chilenen Daniel Zamudio, der 2012 von Neonazis ermordet wurde. Daniel Zamudios Tod erschütterte ganz Chile und Lateinamerika, mittlerweile ist er zum Symbol gegen Homophobie geworden.

Nunca vas a estar solo – Chile 2016 (spanisch, englischer Untertitel)
Sonntag, 20. November 2016, 15.00 Uhr– CH-Premiere – Drama

Im Rahmen von Pantalla Latina – dem 8. Lateinamerikanischen Filmfestival
16. bis 20. November 2016 – St. Gallen – Kino Rex

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