Transidentität: Blaue Augen bleiben blau

Drei Schülerinnen der Höheren Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe Rankweil, Vorarlberg (HLW) setzten sich dieser Tage im Rahmen ihrer Diplomarbeit mit dem Thema Transidentität auseinander.

Die Studierenden organisierten auch einen Vortrag zum Thema. Die Studentin Sarah Kaufmann zum Beweggrund: «Wir griffen dieses hochinteressante Thema für unsere Diplomarbeit auf, um zum einen andere Leute über Transidentität aufzuklären und zum anderen um selbst was dazu zu lernen.» Mit dem Vortrag sei es um eine allgemeine gesellschaftliche Aufklärung über dieses – leider immer noch als Tabu betrachtete – Thema gegangen.

Sechzig Zuhörerinnen und Zuhörer kamen. Sie waren gespannt und offen für Neues. Sie wurden nicht enttäuscht. Nikolas Julian Burtscher, selbst ein Frau-zu-Mann-Trans*-Mensch, ehemaliger Obmann des Vereins Transmann Vorarlberg und jetziger Leiter der Selbsthilfe Vorarlberg, erklärte die verschiedenen Begriffe. Er zeigte aber auch OP-Bilder und schilderte den Therapieverlauf aus eigener Erfahrung. Seine charmanten Scherze lockerten die Stimmung auf, nahmen den Zuhörer_innen die Angst und verscheuchten Vorbehalte gegenüber dem sonst so heiklen Thema. Die Psychotherapeutin Dr. Margrit Türtscher-Drexel berichtete über ihren Praxisalltag. Der Referentin und dem Referenten wurden zahlreiche Fragen gestellt, was vom grossen Interesse des Publikums zeugte. Im Anschluss wurden angeregte Diskussionen im lockeren Rahmen weitergeführt. Klar wurde dabei, dass zwar mehr über Transidentität und Transsexualität gesprochen wird, dass es aber an der Gesellschaft liegt, diesen Menschen gegenüber mehr Akzeptanz zu zeigen.

Die Studierenden, die den Anlass organisiert hatten, bekamen sehr positive Rückmeldungen. Eine anschliessende Umfrage bestätige, dass entsprechende Aufklärung sehr wichtig ist und auch gewünscht wird.

Bericht: Sarah Kaufmann; Redaktion: queer-lake.net