Theater – ein Kind für alle, Winterthur

Die Reproduktionsmedizin macht’s möglich: Dank Eizellspende, Leihmutterschaft oder Samenspende kann heute auch Vater oder Mutter werden, wer früher kinderlos bleiben musste. Namentlich homosexuelle Paare, alleinstehende Frauen oder unfruchtbare Menschen finden auf diese Weise zu ihrem Kinderglück. Oft müssen sie dafür aber einen Umweg ins Ausland in Kauf nehmen – denn in der Schweiz ist einzig die Samenspende legal und auch die steht nur verheirateten heterosexuellen Paaren offen. Sowohl im Bundeshaus als auch am Stammtisch wird zurzeit hitzig darüber debattiert, wer mithilfe der künstlichen Reproduktion ein Kind haben darf und wer nicht.

Die Reportage fürs Theater „Ein Kind für alle“ führt einige Gastspiele im Kellertheater Winterthur auf. Das Stück basiert auf Interviews, die die Regisseurin Anna Papst und der Dramaturg Mats Staub mit den verschiedensten Menschen geführt haben, die sich intensiv mit der Frage nach einem Recht auf Kinder auseinandersetzen. Mit dem Samenspender, der mehr als 50 Kinder gezeugt hat und jedes beim Namen kennt. Mit der Leihmutter, die sich gegen den Vorwurf wehrt, sie würde ihre Kinder verkaufen. Mit dem schwulen Vater, der sagt, für seine Adoptivtochter sei es wichtig zu wissen, woher sie ihre Sommersprossen habe.

Wo Tageszeitungen aus Platzgründen einen Schlussstrich ziehen müssen, geht diese Form der Auseinandersetzung einen Schritt weiter und taucht tief in die Lebenswelt ihrer Protagonisten ein. Die Schauspieler Jonas Gygax und Christoph Rath lassen die unterschiedlichen Begegnungen auf der Bühne noch einmal aufleben und verdichten sie zu einer packenden Reportage, die lange nachhallt.

Die Reportage fürs Theater „Ein Kind für alle“ lässt verschiedenste Stimmen rund um das Thema der familiären Vielfalt zu Wort kommen.

Reportage fürs Theater „Ein Kind für alle“
29. November bis 6. Dezember, Kellertheater Winterthur

Das könnte dich auch interessieren..