Queergestreift Filmfestival – die letzten Tage

Sonntag, 22. April 2018
17:00 Uhr: The Ring Thing
19:15 Uhr: Femme Brutal – mit den Regisseur*Innen Liesa Kovacs und Nick Prokesch
21:30 Uhr: As you are

The Ring Thing
Ein Paar, offensichtlich glücklich, trifft sich an einem wunderschönen Strand bei einem romantischen Picknick und dann ist da auch noch ein Ring. Was könnte naheliegend erwartet werden? Genau, ein Heiratsantrag! Der bleibt jedoch aus.

Die unterschiedlichen Positionen Sarahs und Kirstens stellen die Beziehung unerwartet auf die Probe. Gemeinsam, auf ganz unterschiedlicher Art und Weise, begeben sie sich auf die Suche nach und die Auseinandersetzung mit den eigenen Erwartungen, Ängsten und Erfahrungen.

Femme Brutal – mit den Regisseur*Innen Liesa Kovacs und Nick Prokesch
Eine Bühne. Acht Künstlerinnen. Acht Körper. Nackt. Was für ein Auftritt! Was für eine Performance! Der Wiener „Club Burlesque Brutal“, bestehend aus Denice Bourbon, Madame Cameltoe, Madame Don Chanel, Cunt, Denise Kottlett, Frau Professor La Rose und Doktor Sourial, zeigt in unglaublich starker, offener und intimer Form die Auseinandersetzung der Performerinnen mit ihren Körpern, ihrer Sexualität und Identität.

Wir freuen uns sehr, dass die beiden Regisseur*innen von FEMME BRUTAL, Liesa Kovacs und Nick Prokesch, im Anschluss an den Film via Skpe live zugeschaltet sein werden, um unsere Fragen zu beantworten.


As you are

Den Teenager Jack verbindet eine zärtliche Nähe mit seiner Mutter Karen, die beiden wohnen am Waldrand einer US-amerikanischen Kleinstadt. Der Einzug von Karens neuem Lebensgefährten und dessen Sohn Mark bedeutet für den Einzelgänger Jack einen grundlegenden Wandel. Zwischen den beiden Jungs entwickelt sich eine freundschaftliche Vertrautheit und gemeinsam mit Schulkameradin Sarah werden sie zu einem durch den Sommer wandelnden Trio. Die wachsende Intimität der drei lässt bald die Grenzen zwischen Freundschaft, sexueller Anziehung und Liebe verschwimmen. Nach einem autoritären Ausbruch von Marks Vater spitzt sich die Situation zunehmend zu und treibt sowohl das Trio als auch deren Eltern auseinander…

Montag, 23. April 2018
19:00 Uhr: Queer Shorts
21:45 Uhr: The Marriage

Queer Shorts
Auch Fans des zeitlich begrenzten Leinwandvergnügens sollen beim Queergestreift Filmfestival auf keinen Fall zu kurzkommen, und so haben wir mit den QUEER SHORTS – diesmal ausgewählt und zusammengestellt in Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen von den Konstanzer kurz.film.spielen, die Mitte Oktober voraussichtlich wieder im Stadttheater stattfinden werden – auch dieses Jahr wieder ein ganz besonderes Filmevent im Programm, das dem noch immer viel zu selten im Kino zu findenden Kurzfilm eine Bühne (d. h. Leinwand) bietet. Wie kein anderes Filmformat schafft es der Kurzfilm, Lebensweisen und -umstände auf komprimierte und dabei zugleich offene und kreative Weise auf den Punkt zu bringen, und stellt damit nicht zuletzt für die queere Filmwelt eine wichtige Möglichkeit dar, um Sichtbarkeit zu fördern.


The Marriage
Kalt und bedrückend empfängt uns THE MARRIAGE mit Bildern von Folgen des Balkankrieges. Auf der Suche nach den Überresten ihrer verschollenen Eltern fahren Anita und ihr Verlobter Bekim zur serbischen Grenze. Das Warten ist auch dieses Mal erfolglos.

Die Autofahrt zurück ins Zentrum von Prishtina führt uns auch in die Welt des gewünschten Neuanfangs, dem Abschluss mit der Vergangenheit. Die beiden Protagonist*innen stehen kurz vor ihrer Hochzeit und haben sich in der modernen Mittelschicht der kosovarischen Hauptstadt etabliert. Die Rückkehr von Nol durchbricht die Planungen und die anfangs trunkene Dreisamkeit wird bald durch ein erneutes Aufflammen der Liebesbeziehung zwischen Nol und Bekim gebrochen. Während Anita ahnungslos in den Hochzeitsvorbereitungen steckt, tritt Bekims Zerrissenheit immer weiter zutage.

Diendstag, 24. April 2018
19:00 Uhr: Bixa Travesty – mit Dr. Maria Lidola
21:15 Uhr: Hard Paint

Bixa Travesty – mit Dr. Maria Lidola
BIXA TRAVESTY ist ein gleichermaßen intimes wie politisches Porträt der queeren Underground-Künstlerin von den Regisseur*innen Claudia Priscilla und Kiko Goifman und wurde nach der Weltpremiere auf der diesjährigen Berlinale mit dem Teddy Award als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet. Erst vor ein paar Wochen trat die Protagonistin Linn da Quebrada gemeinsam mit der befreundeten Künstlerin Jup do Bairro in Berlin auf und heizte dem Kreuzberger Publikum mit ihren eindrücklichen Songs im Stil des brasilianischen Funks und ihrer geballten Performance-Power ein. Die Aktivistin gibt den queeren, schwarzen Jugendlichen aus den Favelas eine kraftvolle Stimme. Die Relevanz ihres Protests zeigt sich immer wieder: Erst im März wurde die bekannte Politikerin Marielle Franco – schwarz, lesbisch und aus der Favela – auf offener Straße erschossen.


Hard Paint

Neonfarben auf nackter Haut, ein verführerischer Körper im Schwarzlicht – das ist das Markenzeichen der erotischen Live Cam-Shows von Garoto Neon. Garoto Neon ist Pedro (Shico Menegat), der mit seiner Schwester Luiza (Guega Peixoto) in einer tristen Hochhaussiedlung im südbrasilianischen Porto Alegre lebt. Mit den Sex-Shows im Internet verdient er sich seinen bescheidenen Lebensunterhalt. Als Luiza für einen neuen Job die Stadt verlässt, ist ihr Bruder auf sich allein gestellt. Der introvertierte Aussenseiter zieht sich zurück, verlässt pro Tag nur genau fünf Minuten das Haus. Auch im Internet holt ihn die Realität ein: Die Gunst der Zuschauer ist eine hart umkämpfte Währung. Für Pedro ist es ein Schock, dass ein Konkurrent sein Konzept erfolgreich kopiert. Er sucht die Konfrontation und lernt so den charismatischen Leo (Bruno Fernandes) kennen. Auf Anspannung folgt bald Zuneigung. Doch das echte Leben ist hart und da hat es die Liebe nicht leicht…

 

Mittwoch, 25. April 2018 – Closing Night
19:00 Uhr: The Marriage
21:15 Uhr: Battle of the Sexes

The Marriage
Kalt und bedrückend empfängt uns THE MARRIAGE mit Bildern von Folgen des Balkankrieges. Auf der Suche nach den Überresten ihrer verschollenen Eltern fahren Anita und ihr Verlobter Bekim zur serbischen Grenze. Das Warten ist auch dieses Mal erfolglos.

Die Autofahrt zurück ins Zentrum von Prishtina führt uns auch in die Welt des gewünschten Neuanfangs, dem Abschluss mit der Vergangenheit. Die beiden Protagonist*innen stehen kurz vor ihrer Hochzeit und haben sich in der modernen Mittelschicht der kosovarischen Hauptstadt etabliert. Die Rückkehr von Nol durchbricht die Planungen und die anfangs trunkene Dreisamkeit wird bald durch ein erneutes Aufflammen der Liebesbeziehung zwischen Nol und Bekim gebrochen. Während Anita ahnungslos in den Hochzeitsvorbereitungen steckt, tritt Bekims Zerrissenheit immer weiter zutage.


Battle of the Sexes
Wir befinden uns in den 70er Jahren der USA, Billie Jean King ist Profitennis-Spielerin, bekommt bei Gewinn jedoch nur ein Achtel des Preisgeldes der Männer, weil sie eine Frau ist. Die Argumentationen dafür sind so zahlreich, wie auch sinnfrei: Männern beim Spielen zuzuschauen sei aufregender, sie seien zielstrebiger und alles sei ja auch biologisch begründbar. Diskriminierung vom feinsten. Das findet auch King und tritt kurzerhand aus dem chauvinistischen Association of Tennis Professionals aus und gründet ihre eigene World Tennis Association der Frauen. Es dauert nicht lange, bis sie der Wimbledon-Sieger und Männlichkeitsprotz Bobby Riggs herausfordert, die weltbesten Damen mit Leichtigkeit besiegen zu können, um zu beweisen, dass das männliche Geschlecht dem weiblichen überlegen ist. Billie Jean hat aber andere Dinge im Kopf, denn die verheiratete Topspielerin verliert ihr Herz plötzlich an eine Frau, was ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt. Als Bobby Riggs dann aber die Weltranglistenerste beim Muttertagsmassaker demütigend abfertigt, sieht sich Billie Jean verpflichtet, die Anerkennung der Frauen wiederherzustellen und Riggs das Maul zu stopfen.