Neues Jahr mit neuen Filmen

Das neue Jahr bringt neue spannende Filme. Nachdenklich stimmt zum Start «Bagdad in My Shadow».

Das Londoner Café Abu Nawas, benannt nach einem arabischen Dichter, der vor 1200 Jahren homoerotische Liebesgedichte schrieb und auch den Wein besang, ist ein beliebter Treffpunkt irakischer Emigrantinnen und Emigranten. Zu ihnen gehören Taufiq, ein alter Schriftsteller, Amal, eine junge Architektin, die sich vor ihrem gewalttätigen Ehemann versteckt, und Muhanad, ein schwuler IT-Spezialist. Als sich Taufiqs Neffe Naseer, ein scheuer junger Mann, vom Prediger einer nahe gelegenen salafistischen Moschee gegen die «Ungläubigen» im Café aufhetzen lässt, stellt dies das Leben sämtlicher Beteiligter auf den Kopf und bringt Verstrickungen mit Iraks düsterer Vergangenheit ans Tageslicht.

Der Film des Zürcher Regisseurs Samir – dessen Vater aus dem Irak stammt und der in seiner frühen Kindheit in Bagdad aufwuchs – beschäftigt sich nicht zum ersten Mal mit dem Irak. In mehreren Handlungssträngen, von Samir und Co-Autorin Furat al Jamil virtuos miteinander verflochten, ist «Baghdad in My Shadow» ein spannendes, Sozial- und Politdrama, welches die Zuschauer über weite Strecken mit den Schwierigkeiten eines jungen schwulen Emigranten konfrontiert.

«Bagdad in My Shadow», Kinok St.Gallen
ab 2.1.2020. Genaue Daten hier.

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