«Madame» – der Aktivist und seine Grossmutter

Wer sich in der Schweizer Polit-Schwulenszene bewegt, hat seinen Namen schon gehört: Der Genfer Stéphane Riethauser (47) hat viel für die Szene getan und sich oft exponiert. Jetzt hat er einen sehr persönlichen Film über seine Grossmutter und über sich selbst gedreht.

«Du warst eine Matriarchin, eine toughe Geschäftsfrau und – so sagt man – eine schlechte Mutter. Und du warst mein Ein und Alles.» Das sagt Regisseur Stéphane Riethauser zu Beginn von «Madame» über seine verstorbene Grossmutter Caroline. Diese hatte eine äussert bewegte Lebensgeschichte. Doch im Film schildert er nicht nur das Leben der Grossmutter und sein Verhältnis zu ihr, Riethauser hat auch tief im Super-8-Familienfilm-Archiv gewühlt und zeigt in vielen Rückblenden seine eigene Geschichte, vom Kind, über den verklemmten Studenten bis zum Schwulenaktivisten.

Die Gespräche mit seiner Grossmutter sind auch ein Dialog mit sich selbst, eine Spurensuche zur eigenen Entwicklung und zur Veränderung – manchmal entwaffnend, manchmal humorvoll, mitunter auch etwas selbstverliebt.

«Madame»
Die St.Galler Premiere im Kinok in der Lokremise findet am
Sonntag, 3. November um 11 Uhr in Anwesenheit des Regisseurs Stéphane Riethauser statt. Das Gespräch führt Franziska Trefzer, Dozentin Hochschule Luzern – Design & Kunst.
Weitere Spieldaten hier.

Und weiterhin im Kinok auch «Portrait de la jeune fille en feu».
Spieldaten gibt es hier.