Liebe im Sommer ’85

François Ozon ist einer unserer Lieblings-Filmregisseure. Jetzt kommt «Eté ’85» ins Kino, erneut eine perfekte Inszenierung und ein Spiel mit verschiedenen Genres. Um eine nostalgisch-warme Bildtextur in den satten Farben der Zeit zu erreichen, wurde der Film im 16mm-Format gedreht, der Soundtrack enthält die Pop-Highlights der 1980er-Jahre.

Die Geschichte: Im Sommer 1985 erlebt der 16-jährige Alexis seine erste grosse Liebe, eine Amour fou, die nur sechs Wochen dauert. Vor Kurzem ist er mit seinen Eltern in einen verschlafenen Badeort in der Normandie gezogen. Als er in den Schulferien mit einem Segelboot auf das Meer hinausfährt, gerät er in einem Gewitter in Seenot. Wie aus dem Nichts naht plötzlich Rettung in Gestalt des charismatischen David. Er ist ein schillernder Draufgänger, der riskante Motorradfahrten liebt und jede sich bietende Gelegenheit beim Schopf packt – im Gegensatz zum eher scheuen und verträumten Alexis.

Gleich zu Beginn des Filmes wird klar, dass die Beziehung von Alexis und David tragisch enden wird, aber was sich wirklich zugetragen hat, erfahren wir erst durch Alexis’ Erzählung in den Rückblenden. Auf Anraten eines Lehrers am Gymnasium hat er alles aufgeschrieben, was für ihn zu einem Akt der Selbstfindung wird.

Regisseur François Ozon hat das Drehbuch zu diesem Film schon vor 35 Jahren geschrieben, aber nie realisiert. Es handelt sich um die Adaption des Jugendromans «Dance on My Grave» des britischen Autors Aidan Chambers aus dem Jahr 1982.

Eine Entdeckung sind die beiden Nachwuchsschauspieler Félix Lefebvre und Benjamin Voisin. Die Mutter wird gespielt von Valeria Bruni Tedeschi.

Im Kinok St.Gallen, Spieldaten hier. Weitere Aufführungen im Juni.