Homophober St.Galler SVP-Politiker

Am Dienstag behandelte das St.Galler Kantonsparlament einen Bericht zum Stand der familien- und schulergänzenden Kinderbetreuung. Dem zuständigen Regierungsrat Martin Klöti (FDP) war es dabei wichtig, dass das Parlament über Verbesserungsmöglichkeiten diskutiere, denn die Betreuungsangebote im Kanton St.Gallen seien schlechter als im gesamtschweizerischen Durchschnitt. Klöti erklärte auch, dass er sich aus seiner privat unverfänglichen Situation heraus für die Kinderbetreuung engagiere. Alle wissen, dass er schwul ist.

SVP-Kantonsrat und Rechtsanwalt Karl Güntzel ärgerte sich offensichtlich derart über die Äusserungen des Regierungsrates, dass er zum verbalen Zweihänder griff: Klöti rede von «beiden Elternteilen», das sei aber eine Situation, die er ja gar nicht kenne. Schon diese Äusserung führte zu Buhrufen im Saal. Doch Güntzel doppelte noch nach und fragte, ob die Rede sich nun «an Alle oder an Ali» gerichtete habe – eine Anspielung an Klötis Lebenspartner.

Die homophoben Ausfälle blieben nicht unkommentiert: SP-Kantonsrat Martin Sailer richtete sich an Güntzel: «Sie nerven mit ihren diskriminierende Aussagen – das geht nicht.» Er hoffe auf eine Entschuldigung, sagte er unter Applaus. Martin Klöti aber stellte fest, dass Güntzels Votum dem Redner ein schlechtes Zeugnis ausgestellt habe und er hoffe, dass dieser daraus lerne.

Am nächsten Tag entschuldigte sich Karl Güntzel und das Präsidium nutzte den Vorfall zu einer Erklärung, dass im Parlmanet jegliche Äusserungen sexistischer, rassistischer und homophober Art zu unterlassen seien. Klöti selbst stellte fest, dass die Grenze zu solch verletzenden Äusserungen auch in der liberalen Gesellschaft sehr nah sei.

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