Der Weg für Trans-Personen ist steinig

Die Toilettenfrage sei noch das kleinste Problem, sagte Myshelle Baeriswyl, die Leiterin der St.Galler Fachstelle für Aids- und Sexualfragen, am vergangenen Wochenende in einem grossen Artikel in der Zeitung «Ostschweiz am Sonntag» (online nur für Abonnenten zugänglich).

Das Thema wurde aktuell, weil am Wochenende zuvor in Sargans ein Schwuler und eine Transsexuelle übel zusammengeschlagen wurden ohne dass ihnen jemand zu Hilfe gekommen wäre, wie «20 Minuten» berichtete.

Myshelle Baeriswyl, selbst Transfrau, berichtet im Zeitungsbericht von weiteren Angriffen und Pöbeleien, denn Transidentität sei in der Gesellschaft nach wie vor tabuisiert. Deshalb zeigten sich viele Betroffene nicht öffentlich – Jugendliche erst recht nicht. Zwar habe der Gesetzgeber inzwischen das Verfahren zur Geschlechts- und Namensänderung etwas vereinfacht, aber die gerichtliche Personenstandsänderung bleibe steinig, von geschlechtlicher Selbstbestimmung sei die Schweiz noch weit entfernt.

Unisex-Toiletten, die ein kleiner Beitrag gegen die Diskriminierung sein können, seien zwar wichtig, aber noch das kleinste Problem. Zum Thema Unisextoiletten sagt der St.Galler Stadtbaumeister Hansueli Rechsteiner, dass neuere öffentliche Toiletten in der Stadt nicht mehr nach Geschlechtern getrennt werden – so wenig wie es diese Trennung in den Zügen oder in den Flugzeugen gibt.